Sonntag, 28. Oktober 2012

Unnützes Wissen: Was sind eigentlich Mineralöle?

Habt ihr euch das auch schon mal gefragt? 
In letzter Zeit sieht man auf immer mehr Cremes und Beaty-Produkten die Aufschrift "Frei von Mineralölen" oder "Ohne Mineralöl". Wenn damit geworben wird, muss ja das Nicht-Vorhandensein irgendeinen Vorteil darstellen, aber für mich klang das nicht so.
Mineralien sind ja generell etwas Positives und bringen dem menschlichen Körper großen Nutzen, und Öl hat dem Beauty-Bereich auch gute Dienste erwiesen, z.B. als Haarkur. 
Wieso also hat es so einen schlechten Ruf? Oder nutzen Kosmetikfirmen einfach die Unwissenheit der Käufer?


Was ist das überhaupt?
Mineralöle sind Destillate aus dem Erdöl oder ähnlichen Rohstoffen.
Verwendung finden sie vor allem in Treibstoffen (Benzin, Diesel), Heizöl und so weiter...
Das sogenannte Paraffinöl, eine Unterart der Mineralöle wird häufig im Bereich der Kosmetik und Medizin eingesetzt, hier unterscheidet sich die chemische Zusammensetzung von den anderen Arten.
(Da gibt es wiederrum mehrere Unterteilungen, die erspare ich euch einfach mal. Wer mehr Details dazu möchte, kann ja kommentieren, ich habe genug Recherche-Material, um die Informationen vollständig zu ergänzen ;) ) 
In den Inhaltsstoffen/Ingredients eines Produktes, die hinten abgedruckt sind, finden sich vor allem die Bezeichnungen Paraffinum liquidum, Mineral Oil, Ceresin, Ozokerite, Vaseline, Microcrystalline Wax oder Petrolatum dafür.


Und was ist nun das Problem daran, bzw gibt es eins?
Also erstens können Mineralöle jeglicher Art nicht vom menschlichen Körper verarbeitet werden.
Z.B. würde es oral eingenommen (gegessen) genau so wieder ausgeschieden werden, kein Organ ist dafür "zuständig", bzw. angepasst.
Das Paraffinöl hat eine sehr ähnliche Wirkung auf der Haut wie Silikone auf den Haaren (sind die beiden Produkte verwandt? Das weiß ich so spontan nicht..)
Beide Produkte legen sich auf ein Film auf die Oberfläche. Anfangs ist das Gefühl und das Aussehen dadurch deutlich besser, aber bei den Silikonen werden Haarschäden nur kurzzeitig "überdeckt", nicht repariert (genau so wenig, wie Mineralöle die Haut pflegen). Auf Dauer werden vom Silokon die Haare beschwert, d.h. das Volumen sagt Goodbye.

Mineralöle verstopfen also die Poren auf der Haut, und da Öle generell nicht wasserlöslich sind, werden spezielle Reinigungsmittel benutzt, die ebensonicht alle Rückstände entfernen können.
Das kann dann z.B. zur vermehrter Pickel- und Mitesserbildung führen, außerdem zum Hitzestau auf der Haut (d.h. dass rote Äderchen im Gesicht sichtbar werden, da die Hautatmung eingeschränkt ist, tritt bei "gesunden" Menschen ohne Hautkrankheiten selten auf)
Auf Dauer kann die Haut auch austrocknen, denn durch die erhöhte Temperatur verdunstet sie, setzt sich an das Öl und wird am Abend "mitgereinigt")

Das Gag dran: die schon genannten Silikone, die fast die gleiche Wirkung wie Mineralöle haben, werden häufig als Ersatz dafür in sog. "Mineralölfreien Produkten" verwendet. (Diese haben in den Inhaltsstoffen hinten meist -cone als Endung).
Der Grund? Die Produktion ist viel günstiger, das Produkt länger haltbar...

Das Umstellen ist auch nicht ganz einfach. Findet man mit Mühe und Not ein Produkt mit ohne Nichts, wirkt am Anfang der Benutzung das Hautbild so, als hätte es sich verschlechtert.
(das liegt daran, dass der "Schöner-Schein-Film" ja nicht mehr da ist)
Auf lange Zeit gewöhnt sich die Haut daran und scheint auch von sich aus! ;)


Das Prinzip verfolge ich übrigens auch bei der Shampoo-Wahl, ich bevorzuge silikonfreie Produkte und kann es auch nur weiterempfehlen, das Problem ist dann ja nur, dass alle verschieden sind und Produkte unterschiedlich vertragen. Selbst bei der Ernährung: Rohkost ist unumstritten gesund, allerdings im Endeffekt nicht für alle, einige leiden an einer Unverträglichkeit.

D.h. man sollte nichts grundsätzlich als "gut" oder "böse" abstempeln, aber ein Versuch hat die Naturkosmetik doch verdient. :)


xoxo


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